Berichte der Zuchtwarte

Bericht zur 49. HSS der Belgischen Bartzwerge in Barchfeld/Thüringen

Antwerpener Bartzwerge

 

Erfreulich die Meldezahl von 94 Schwarzen. Die herausgestellten Spitzentiere stellten eine Klasse für sich dar. Unter den Junghähnen keiner mit 97 Punkten. Diese erhielt ein perfekter Althahn. Die Junghennen präsentierten sich als eine sehr ausgeglichene, hochwertige und typhafte Kollektion, von denen die ein oder andere 0,1 durchaus noch eine höhere Punktzahl hätte bekommen können! Die Junghähne noch voller in der Brustpartie und vereinzelt auch im Bartgefieder. Bei den Hennen ist auf mehr Grünglanz zu achten. 4 x V und 3 x hv für Manfred Gitz, hv an Roland Fuhl.

 

Die Qualität der 22 Weißen war nicht so stark wie in den Jahren zuvor. Die Hähne waren länger im Rücken und oft mit langen Schwanzfedern. Die Kämme, Augenfarbe sowie Lauffarbe allgemein sehr gut. Bei den Hennen wirkte die Hinterpartie etwas lang und die Schwanzhaltung sollte angezogener sein. Bart- und Halskrause größtenteils sehr ausgeprägt. V an Sandra Kranz.

 

Unter den 7, 14 Roten waren die drei besten Formtiere die 1,2 Alt von Meinolf Kriener, mit jeweils hv herausgestellt. Den farblich sehr guten Hähnen war mehr Bartfülle und eine geordnetere Schwanzfederstruktur zu wünschen. Die Junghennen zeigten eine gleichmäßige Farbe und volles Bartgefieder. In Zukunft wird mehr Schwarzanteil in der Schwanzgefiederfarbe zugelassen um ein festes Schwanzgefieder zu erreichen.

 

Nur 16 Gelbe, aber vom derzeitigen Zuchtstand auszugehen mit sehr guter Qualität. Mit den hohen Noten 2 x V, 1x hv für Anton Lütkehellweg und hv für Werner Hintz wurde die züchterische Arbeit der letzten Jahre belohnt.

 

Enorm zurzeit die Beliebtheit der Perlgrauen. 64 Meldungen hatten wir in diesem Farbenschlag noch nie. Sie profitieren noch viel vom „Blut des schwarzen Farbenschlages“. Dieses allein ist aber für eine hohe Bewertung nicht ausschlaggebend. Schaukondition und Pflege gehört auch dazu! Nun gilt es die reine perlgraue Linie zu festigen mit den Vorzügen der Körperbreite, Gesichtsfarbe sowie ausgeprägter Halskrause und volles Bartgefieder. Auch die Festigkeit des Schwanzgefieders sowie deren Federbreite sind hervorzuheben. Nur wenige „dunkle Perlgraue“ waren zu sehen und auch nur wenige mit „rauem Gefieder“. Edmund Schmidt errang 3 x V und 2 x hv, 2 x hv für Dominik Falk und jeweils hv an Friedhelm Tieste und Luca Schneider.

 

In diesem Jahr hieß der Gewinner bei den 40 Gesperberten Gerald Thalheimer, der mit 2 x V und 3 x hv alle Spitzentiere zeigte. Die überwiegend sehr typhaften Hähne sollten vereinzelt noch voller im Bartgefieder und abgedeckter im Übergang sein. Auf eine ausgeprägte Brustsperberung ist weiterhin zu achten. Beide 97-Punkte-Junghennen mit idealer Sperberung, prima Blüte und von sehr feinem Typ. Die 0,1 allgemein im Bart noch voller.

 

Von den 51 Blaugesäumten kamen fast die Hälfte der Meldungen aus der Zucht von Alexander Möller, eine prima Leistung, die mit V und 3 x hv belohnt wurde. V und hv errang Bernd Walther sowie hv an Harald Asse. Das Problem der sichtbaren Kehllappen sollte über züchterische Auslese bei den Hennen gelöst werden. Bei einigen Hähnen zeigte sich eine leichte Aufhellung in den Schwanz- und in den Schwingenfedern, dem ist züchterisch gegenzuhalten. Bei den Hennen zeigte die eine Linie eine prima Grundfarbe und Saum. Sie sind aber länger im Rücken und die zweite Linie ist etwas dunkler bzw. rußiger im Blau – sie sind dafür aber kürzer im Typ. Beides im Positiven zu vereinen sollte das züchterische Ziel sein.

 

Unter den 23 Silber-schwarzgesäumten einige 1,0 sowie 0,1 die die Endgröße erreicht haben. Unter den acht Hähnen vier mit fast perfekter Form und Zeichnung. Allgemein etwas mehr Bart wäre von Vorteil. Die Hennen sollten eine nicht zu breite Säumung zeigen, zu viel Schwarzanteil stört das Gesamtbild. Ideal auch gerade in der Saumbreite sowie in der Form die V-Henne von Hartmut Heinold, der auch noch mit 4 x hv der Sieger in dieser Kollektion war.

 

Wie immer war der am stärksten vertretene Farbenschlag die Wachtelfarbigen mit 124 Meldungen. Unter den neunundvierzig Hähnen nur einer der zu hell und vier die zu dunkel waren. Alle anderen mit richtigem Farbbild. Überzeugend auch die Kämme, Bartfülle und Mähnenbildung. Der Wunsch nach angezogener Schwanzhaltung wird schon mehrfach erreicht. Die geforderte dunkle Augenfarbe und nicht sichtbare Kehllappen ist zu beachten. Bei den Hennen ist auf eine gleichmäßige Wachtelzeichnung über Halsbehang, Rücken und Flügeldecken zu achten. Vereinzelt ist eine noch deutlichere Nervzeichnung gefordert. In diesem Farbenschlag sind schon sehr viele Tiere mit dreigeteiltem Bart zu sehen. Fein auch die deutliche Halskrausenbildung. 3 x V und 2 x hv an Oliver Loose, 3 x hv für Hartmut Heinold, je hv errangen Carola Centmeyer, Dominik Peitzmeier und Jeremy Obi.

 

Von vier Züchtern wurden 23 Blau-wachtelfarbige vorgestellt. In diesem Farbenschlag zeigen die Hähne überwiegend die kurze gerundete Rückenlinie sowie die angezogene Schwanzhaltung. Bei voller Brustpartie wird somit gleich die typische Form unterstrichen. Bei den sechzehn Hennen fielen zwei wegen fleckiger Mantelfarbe heraus. Alle anderen in der Mantelfarbe und in der Zeichnung schon sehr ausgeglichen. Herausragend gerade im Farbbild die vorzügliche Althenne von Marcel Kriener, der auch noch hv errang. Ebenso hv für Bernd Walther.

 

In den letzten Jahren ziemlich konstant das Meldeergebnis bei den Silberwachtelfarbigen, in diesem Jahr waren sie mit zweiundvierzig Tieren vertreten. Die Hähne sollten noch reiner im silber-weißen Schmuckgefieder sein. Noch etwas mehr Bartfülle und eine kürzere Schwanzpartie wäre von Vorteil. Auch den Hennen ist noch mehr Bartausprägung zu wünschen. Fast alle 0,1 mit sehr gut durchgezeichneten Flügeldecken. Bei den typhaftesten Hennen fehlten mauserbedingt einzelne Schwanzfedern, schade, so konnte manch höhere Note nicht vergeben werden. V und hv für Niklas Räder und V an Markus Kranz.

 

Fein in der Schaukondition der noch junge Farbenschlag Perlgrausilberwachtelfarbig (15). Aufgrund der hohen Nachfrage werden wir sicher in den nächsten Jahren noch höhere Meldezahlen in dieser sehr apart wirkenden Zeichnungsart haben. Der perlgraue Farbton sollte bei den 1,0 nicht zu dunkel oder gar rußig sein. Auch bei den Hennen ist ein zartes, gleichmäßiges Perlgrau, das die Silberwachtelzeichnung „zudeckt“ gefordert. Die Brustfarbe darf kein Goldton zeigen. Die vorzügliche Junghenne von Karl Hudler zeigte das richtige Farbbild und hatte dazu noch einen super Typ. Ein Junghahn mit hv kam ebenfalls aus derselben Zucht.

 

Bei den Hähnen der insgesamt 26 Gelb-schwarzcolumbia schleicht sich so langsam wieder Vorsaum und Rußkragen ein. Hier gilt es züchterische gegenzuhalten. Natürlich ist der Versuch groß, in Bezug auf ausgeprägte Halszeichnung bei den Hennen. Im Typ zeigten sich die Hennen aus den verschiedenen Zuchten sehr ausgeglichen. Farblich waren gerade die mit etwas rötlicherer Mantelfarbe leicht scheckig. 2 x V und hv errang Dirk Bellwinkel sowie 2 x hv für Tjorben Schramm.

 

Enorm die Meldung von 30 Gelb-blaucolumbia. Hoffentlich bleibt diese Größenordnung in Zukunft bestehen. In Bezug auf Typ und Größe eine sehr ausgeglichene Kollektion. Ein gleichmäßiges Blau im Schwanzgefieder sowie in der Halszeichnung ist anzustreben. Bei beiden Geschlechtern ein etwas kürzeres Schwanzgefieder würde die typische Figur besser herausstellen. Die Mantelgefiederfarbe war bei den 0,1 in der Vergangenheit allgemein schon gleichmäßiger. Jeweils V an Tjorben Schramm und Uli Freiberger.

 

Die zahlenmäßig starke Vorstellung von 41 Weiß-schwarzcolumbia war das Resultat der Meldung von 30 Tieren aus dem Stall von Uli Freiberger, der seine Dominanz in diesem Farbenschlag mit 2 x V und 2 x hv unterstrich. Fast alle Hähne sehr ausgeglichen in Typ, Größe, Vorderbreite und Brustfülle. Auf Vorsaum ist zu achten und eine kürzere Schwanzpartie in beiden Geschlechtern wäre von Vorteil. Die Hennen alle sauber im Silberweiß mit sg Gesichtsfarbe, allgemein noch etwas mehr Halskrause und ein etwas kleinerer Typ sind anzustreben.

 

Einen festen Züchterstamm haben zurzeit die Goldhalsigen (53). Vor Jahren wurde oft ein grober Kamm bei den Hähnen bemängelt. Heute ist der Kammkörper fast zu klein und der Kammdorn reichlich kurz. Bei allgemein sehr guter Mähnenbildung könnte die Bartfülle aber noch zulegen. Farblich gab es kaum Ausfälle, aber die richtige, goldhalsige Halsbehangfarbe ist zu beachten. Die Hennen waren sehr unterschiedlich in der Größe. Die etwas „bulligeren“ Typen sollten bald der Vergangenheit angehören. Die geforderte Rieselung bereitet weiterhin einige Probleme aber es geht Schritt für Schritt voran. Absolutes Vorbild in diesem Farbenschlag in Bezug auf Typ und Zeichnung war die mit V ausgezeichnete Althenne von Hans-Hermann Loose der auch noch hv errang. V auch an Reiner Graute sowie je hv an Graute Trapphoff, Frank Heft, Carsten Kruppert und Bernd Galster.

 

Von den 22 Blau-goldhasigen wurden einundzwanzig von zwei Züchtern vorgestellt. Mehr Bartfülle, kürzer und geschlosseneres Schwanzgefieder sowie intensivere Gesichtsfarbe war einigen der sieben Hähne zu wünschen. Unter den sechzehn Hennen einige die nicht kräftiger sein sollten. In Bezug auf Mantelfarbe und Zeichnung gab es noch eine große Bandbreite. 2 x hv für Heiko Schramm

 

Von den 30 Silberhalsigen sollte bei den neun Hähnen noch mehr auf reines Silberweiß beim Schmuckgefieder geachtet werden. Die Binden und das Schwanzgefieder sollten auf keinen Fall violett zeigen. Gerade in Bezug auf Typ sind der herausgestellte Junghahn und der Althahn schon richtungweisend. Die Hennen zeigen allgemein eine sehr gute Rieselung, eine ausgeprägte Halskrause sowie volles Bartgefieder. Der Brustfarbe sollte mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, oft wirkte sie scheckig oder hell durchsetzt. Auch einige 0,1 nicht kräftiger im Körper. V und hv für Norbert Bücker sowie V und hv an ZG Trösken/Kabitschke.

 

Erfreulich die Vorstellung von 32 Rotgesattelten. In der Vergangenheit waren sie oft nur mit wenigen Tieren vertreten. Die neun Hähne fast alle mit sehr guter Bartfülle und Mähnenbildung sowie prima Farbe. Der Althahn etwas kleiner aber mit klasse Typ und fast reiner Bartfarbe. Unter den zweiundzwanzig Hennen viele mit typischer Mantelfarbe und intensiver Brustfarbe. Die Schwanzhaltung allgemein noch angezogener ist zu verbessern. Einige sehr typische Hennen mit abgestoßenen oder abgebrochenen Schwanzfedern, hierfür kann es leider nur untere Noten geben. 2 x V und 2 x hv errang Frank Kulage und hv für ZG Trösken/Kubitschke.

 

Erfreulich die Entwicklung der Schwarz-weißgescheckten (48). Die einundzwanzig Hähne sind sehr viel besser in der Brustfülle geworden. Sie zeigen überwiegend bei sehr guter Schulterbreite den geforderten Brustbogen. Auch in Bezug auf Kamm, Bartfülle und Mähnenbildung wussten sie zu überzeugen. Ein verteiltes Scheckungsmuster mit der geforderten Bindenzeichnung ist Voraussetzung für mind. 93 Punkte. Bei den siebenundzwanzig Hennen zeigten gerade die etwas Kleineren den harmonischen Typ. Fast alle mit sehr guter Bartfülle und Halskrause. Einige sollten noch reiner in der weißen Perlenzeichnung sein. V und hv an Werner Hintz, 2 x hv für Anton Lütkehellweg und hv errang Andre Martin.

 

Die Ausgeglichenheit der 16 Perlgrau-weißgescheckten lag in erster Linie daran, dass allein 15 von Maik Lütkehellweg gezeigt wurden. Der auch die mit V ausgezeichnete hochfeine Junghenne stellte. Hoffentlich verzeichnen wir keinen Rückgang an Züchtern in diesem so typischen Farbenschlag. Die sieben Hähne klasse in der Vorderpartie mit prima Bartfülle, zurückgezogener Kopfhaltung und vollem Bart- und Mähnengefieder. Die Schwanzfedern breiter, aber nicht länger. Fester in den Hauptsicheln und reiner in der perlgrauen Farbe ist zu verbessern. Auch die Hennen sollten im Perlgrau noch heller und gleichmäßiger sein. Die weiße Perlenzeichnung muss noch deutlicher abgegrenzt sein. Unter den Althennen stand eine hochklassige Junghenne.

 

Die fünfzehn Hähne der 43 Gold-porzellanfarbigen überzeugten mit voller Brustpartie. Eine geschlossenere und kürzere Schwanzpartie ist anzustreben. In der Grundfarbe gab es keine großen Beanstandungen. Die Tupfenbildung variiert von ausgeprägt bis knapp. Gerade im Brustbereich ist auf eine nicht zu große Tupfenzeichnung zu achten. Unter den achtundzwanzig Hennen einige fast schon zu kräftig im Körper, auch einige Ausfälle in punkto Grundfarbe und Tupfenzeichnung. Unter den jungen 0,1, nur vier sehr typische Formhennen mit prima Zeichnungsbild. Die recht typischen vier Althennen zeigten eine etwas reichlich große Perlenzeichnung. V errang Uwe Tiggemann, 4 x hv ging an Anna Peitzmeier und hv für Reinold Weitkemper.

 

Die Isabell-porzellanfarbigen schwanken oft sehr stark in den Meldezahlen. Im letzten Jahr erfreuliche neunundvierzig so waren es hier nur einundzwanzig Meldungen. Von den fünf Hähnen zeigten die vier Junghähne eine etwas zu lange Schwanzpartie. Die Bartfülle sollte auch noch mehr zulegen, damit keine Kehllappenansätze zu sehen sind. Fein die typische Kammpartie sowie fein im Typ der Althahn. Bei den 16 Hennen ist auf ein geschlosseneres Brustgefieder zu achten. Insgesamt alle recht fein im Typ, vor allem die V-Henne mit prima Gesichtsfarbe. Allgemein sollte die Brusttupfenzeichnung noch deutlicher sein. V und hv errang Heiko Schneider sowie hv für Roland Weitkemper.

 

Nach 2014 – 3 -, 2015 – 15 – und in diesem Jahr mit 31 Meldungen machte der Farbenschlag Gelb mit weißen Tupfen seine Aufwartung. Nicht nur die Meldezahl erfreute, sondern auch die Qualität. Die Hähne klasse in der Vorderpartie mit vollem Bart- und Mähnengefieder. Auf reine Schwanzgefiederfarbe und auf eine deutliche Brusttupfung ist zu achten. Die fünfzehn Hennen fein in Typ und Größe, nur wenige mit Wünschen in Bezug auf Form und Größe. Unterschiede gab es in der Grundfarbe, in der Tupfenverteilung und in der Tupfengröße. Wie bei den 1,0 schon erwähnt, sollte bei den Hennen auch auf eine helle Schwanzfarbe geachtet werden.

V und 3 x hv für Maik Lütkehellweg und 2 x hv an Thomas Hintz.

 

Zuchtwart für Antwerpener Bartzwerge

 

Manfred Gitz